Cham erhält ein Kleinstkunsthaus

Bürgergemeinde-Versammlung vom 13. Dezember 2011

Die Stimmberechtigten der Bürgergemeinde Cham hiessen am Dienstag, 13. Dezember 2011, das Konzept für ein Kleinstkunsthaus gut und bewilligten dafür einen Kredit von knapp 70’000 Franken.

 

Das Projekt eines Kleinstkunsthauses, das in einer stillgelegten WC-Anlage eingerichtet werden soll, mobilisierte und beschäftigte die Bürgergemeinde-Versammlung: Mehr als 100 Personen nahmen an der von Bürgerpräsident Othmar Werder geleiteten Versammlung teil und liessen sich zuerst über das Vorhaben informieren: Die stillgelegte WC-Anlage an der Zugerstrasse soll auf einer Fläche von 13 Quadratmetern soll ein Ort der Kunst werden. Heiri Scherer, Mitglieder der Kulturkommission und Präsident des Zuger Privilegs, skizzierte die vielfältigen Möglichkeiten eines solchen Kleinods im Chamer Dorfzentrum: «Die Kleinräumigkeit zwingt sowohl Betreiber wie Künstler, neue und aussergewöhnliche Ausstellungsideen und -objekte zu konzipieren. Sie werden zwischen spektakulär und alltäglich variieren.» Die WC-Anlage wird selbstverständlich komplett umgebaut, so dass der ehemalige Verwendungszweck nicht mehr ersichtlich sein wird.

Das Projekt anstossen

Die Bürgergemeinde Cham wird das Projekt KunstKubusCham nicht selber betreiben, sondern versteht sich als Initiatorin dieses Vorhabens, wie Bürgerpräsident Othmar Werder der Versammlung darlegte. Der in Cham aktive Verein Kulturcheckin wird eine aktive Rolle beim Betrieb dieses Kleinstkunsthauses  – dem KunstKubusCham – einnehmen. Zusammen mit einem Kurator wird der Verein Kulturcheckin für die Belebung der Chamer Kunstszene verantwortlich zeichnen.

«Der Standort ist nicht ideal»

Nicht alle Anwesenden waren vom Vorhaben begeistert: Das Gebäude sei zu klein, befinde sich an der falschen Lage – und überhaupt: Wie kann man in einer alten, kleinen WC-Anlage etwas Gescheites – und erst recht: Kunst – realisieren? lauteten die skeptischen Voten. Die Befürworter lobten den Bürgerrat für dessen Mut, etwas Unkonventionelles anzupacken, sahen darin eine Chance für die Belebung des Dorfes und machten geltend, nicht die Grösse des Hauses sei entscheidend, sondern, was daraus gemacht werde. In der Abstimmung hiessen die Anwesenden mit 50 zu 35 Stimmen das Konzept gut und bewilligten einen Kredit von 69’000 Franken.

Projektierungskredit für Sanierung einer Liegenschaft

Im Weitern hiessen die Stimmberechtigten einen Projektierungskredit von 80’000 Franken für den An- und Umbau der Liegenschaft Tormattstrasse 7 gut, die sich im Besitze der Bürgergemeinde befindet. Auch hier meldeten sich kritische Stimmen zu Worte, die sich darum sorgten, dass die Miete für dieses Objekt zu teuer werde. Der Bürgerrat sicherte zu, er werde auch kostengünstige Varianten prüfen, allenfalls auch den Verkauf der Liegenschaft.

Zugestimmt wurde auch dem Budget 2012, das einen Vorschlag von rund 158’000 Franken vorsieht. Die Teilrevision des gemeindlichen Einbürgerungsreglements wurde diskussionslos gutgeheissen. 

 

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