Anerkennungspreis für Architekt Josef Stöckli

Der dritte Anerkennungspreis der Bürgergemeinde Cham ging an den Architekten Josef Stöckli. Die Verleihung erfolgte am 26. November 2010 an einer Feier in der Villette.

Engagement, das die Wohn- und Lebensqualität verbessert: Das will die Bürgergemeinde mit ihrem alle zwei Jahre verliehenen Anerkennungspreis auszeichnen. «Keiner hat das so sehr getan wie Josef Stöckli», erklärte gestern an der Preisverleihung in der Villette Chams Bürgerpräsident Othmar Werder. Stöckli hat mit seinen Bauten das Städtchen Cham geprägt. Der Architekt zeichnet verantwortlich für den Lorzensaal, für das Oberstufenschulhaus Röhrliberg mit Hallenbad und für die Hochhäuser im Alpenblick, dank deren er in den Sechzigerjahren für Aufsehen sorgte. Weit über 30 Bauten hat er in den vielen Jahren seines Wirkens in Cham geschaffen.

Und auch in anderen Gemeinden hat der gelernte Bauzeichner Spuren hinterlassen. So hat der heute 81-Jährige in Baar das neue Verwaltungsgebäude, die Waldmannhalle oder das Kantonalbankgebäude geplant.

Einfache, schlüssige Architektur

Der ehemalige kantonale Denkmalpfleger Josef Grünenfelder würdigte Stöcklis Schaffen als «einfache, schlüssige Architektur». Stöckli habe ihm bei einem der sporadischen Treffen drei Merkmale gelungener Architektur genannt: Utilitas, firmitas und venustas – Nützlichkeit, Beständigkeit und anmutige Gestalt. «Josef Stöckli hat es verstanden, diese drei Merkmale in Einklang zu bringen», führte Grünenfelder aus. Und das unabhängig davon, ob es sich um ein Einfamilienhaus oder um einen komplexen Bau wie die Waldmannhalle oder den Lorzensaal handelte.

Visionen für Cham

Die Architektur und die Gestaltung «seines» Chams haben Josef Stöckli bis heute nicht losgelassen. In seinem Dank rief er auf, neue Visionen zu entwickeln. «Aus dem heutigen Strassendorf Cham soll eine lebendige Kleinstadt werden», forderte er. Der menschliche Massstab müsse an Gewicht gewinnen, der Verkehr müsse domestiziert werden. Er werde diese Aufgabe nicht mehr angehen, so Stöckli. «Das ist eine tolle Aufgabe für spätere Generationen.»

Silvan Meier / Neue Zuger Zeitung